Die Hesse-Orgel in der St. Andreas Kirche zu Ermstedt
Die Restaurierung unserer Hesse-Orgel wurde 2022 abgeschlossen. Wiedererstanden ist ein wunderbar klingendes Werk mit einem frisch erstahlenden Prospekt. Wenn auch der Weg dahin mitunter steinig war, so ist die Freude über die gelungene Restaurierung nun um so größer.
Am 22. September 2022 wurde sie in einem Festgottesdienst wieder eingeweiht und in Gebrauch genommen - nach über 50 Jahren des Schweigens und voller Dankbarkeit für dieses wiedergewonnene Kleinod.
Mit Können und Format - die Old Time Memory Jazzband in Ermstedt
Unverständlicherweise wurde diese Band aus Jena noch nicht in den Erfurter Jazz-Klub eingeladen, aber nun nach Ermstedt! Dort spielten am 22. August 2025 – stylish passend in Gehrock und Fliege - Thomas Kniese (Klarinette), Dietmar Jung (Posaune, Gesang), Dr. Christian Wegner (Banjo, Gitarre), Johannes Schlecht (Piano) und Rainer Pratzka (Tuba) unter der Leitung Gunnar Besen (Trompete, Gesang) ein Konzert voller Leckerbissen für Jazzkenner und -freunde. New Orleans Style, Chicago Style, sie gehen nun einmal in Hände und Füße und Herzen!
Old Time Memory Jazzband (1)
Old Time Memory Jazzband (2)
Old Time Memory Jazzband (3)
Old Time Memory Jazzband (4)
Old Time Memory Jazzband (5)
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Ob „Bernie’s Tune“, „Georgia Swing“, „Messin‘ around“, „Charleston“ oder „Tiger reg“ - das applausfreudige Publikum honorierte jede Solo-Improvisation und zum Finale, nach knapp 120 Minuten, gab es standing ovations.
Sehr erfreut zeigten sich die Bandmitglieder über die ausgezeichnete Akustik der Ermstedter Kirche und den frisch gestimmten Flügel. Sie kommen gerne wieder!
Herzlich tut mich erfreuen die liebe Sommerzeit
Unter diese Motto veranstaltete der Verein "Thüringer Orgelsommer" am 18. Juli ein Konzert in der Ermstedter St. Adreas Kirche. Neben Janus Graichen aus Arnstadt, einem jungen Orgelschüler von Theophil Heinke (Präsident des Vereins Thüringer Orgelsommer), spielte die Erfurterin Susanne Herre auf zwei eher ungewöhnlichen Instrumenten: der Viola da gamba und der Mandore. Sie unterrichtet diese und andere Instrumente am Erlanger Musikinstitut und erläuterte der großen Besucherschar die jeweiligen Besonderheiten.
Organist Janus Graichen
Susanne Herre mit Gambe
Susanne Herre mit Mandore
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Aufmerksame Gäste konnten übrigens feststellen, dass beide Instrumente auch auf den Bildtafeln der Orgelempore zu finden sind.
Janus Graichen spielte souverän vier Stücke aus dem 18. und 19. Jahrhundert (Brahms, Mendelssohn, Müthel und Schumann). Die Stücke, die Susanne Herre ausgewählt hatte, stammen aus der Barockzeit (16.-17. Jahrhundert). Die Viola da gamba, klanglich eine Mischung von Cello und Gitarre, kann mehrstimmig gespielt werden. Es ist erfreulich, dass dieses Instrument heute wieder größeres Interesse findet. Die Mandore (eine Laute mit mandelähnlicher Form) soll auf Wunsch von Ludwig XIV gespielt worden sein, damit er besser einschlafen konnte. Bei den Konzertgästen war an diesem Abend eher das Gegenteil der Fall. Gespannt und neugierig lauschten sie dem viersätzigen Suite von Francoise de Chancy - man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören.
Beide Künstler bedankten sich mit einer gemeinsam gespielten Zugabe. Danach gab es am Getränkebuffet des Ermstedter Orgelvereins noch die Gelegenheit zu Gesprächen mit beiden.
Rockiger Spätnachmittag in der Ermstedter Kirche
Organist Mario Kröger
Schlagzeuger Alex Wittmann
Schlagzeug und Orgel
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Am 22. Juni, einem heißen Sonntagnachmittag konnte es nichts Erquickenderes geben, als in der gut gekühlten Ermstedter Kirche dem Rock-Sound des "Symphonic Rock Duo" aus Bruchsal zuzuhören. Es war, ist und bleibt offenbar DIE Musik der Generation 50 Plus, die mehrheitlich und zahlreich die Kirche füllten. Rockmusik ist zeitlos! Emsig wurden die Titel per Handy aufgenommen und es waren wirklich tolle Entdeckungen darunter. Bachs berühmteste Toccata in d-moll mit spannenden Tempi war ein Hit, "Over the Hills" von Gary Moore war stilprägend für den gaelic Rock, in der Metallica-Komposition "Master of Puppets" klang der Mittelteil verdächtig nach Bach und "Kashmir" von Led Zeppelin mit Schlagzeugsolo klang nach Wüste und Durst. Natürlich gab es auch Filmmusik (Fluch der Karibik) und Titel von Deep Purple und Bon Jovi (Zugabe). Standing Ovations in der Kirche für Mario Kröger (Orgel) und Alex Wittmann (Schlagzeug), die gerne wiederkommen wollen. Den Enthusiasmus der Ermstedter und ihrer Gäste hatten sie nicht erwartet. - Wieder einmal hat es sich bewahrheitet: In der Orgel steckt ein ganzes Orchester bzw. eine Rockband.
Der Orgelverein bedankt sich für die große Spendensumme und bei allen, die zuverlässig wie immer bei Vor- und Nachbereitungen und am Getränkebuffet helfen.
Theremin und Orgel - wunderschöne, meditative Musik
Ein sehr besonderes Konzert zog am 17. Mai mehr Gäste von außerhalb als aus Ermstedt selbst in die St. Andreas-Kirche. Schon draußen vor der Kirche war am Nachmittag während der Probe ein Singen zu hören, das der menschlichen (Sopran-)Stimme glich. So also klingt ein Theremin?
Es konnte noch ganz anders klingen! Marco Lemme (Orgel) und Clemens Rynkowski (Theremin) spielten ein Dutzend Stücke, bekannt aus Klassik, Musical und Film, die sie extra für Orgel und Theremin eingerichtet hatten und ließen uns damit eine Vielfalt von Klang-Varianten und -möglichkeiten erleben, die beide Instrumente mitbringen. Das Theremin klingt wie ein endloses, meditatives Singen - als käme es von einem Cello, einer Flöte oder einer Sopranstimme. Angefangen von „Der Schwan“ aus dem Carneval der Tiere von Camille Saint-Saëns , G.F. Händels oft gehörte Arie „Lascia ch'io pianga“ aus der Oper „Rinaldo“ über Gabriel Faure, Sicilienne, einer Schauspielmusik aus „Pelleas et Melisande“, bis hin zu Vocalisen für Sopran von Rachmaninow , Stücken von Olivier Messiaen, Edward Elgar, Rheinberger, einem irischem Volkslied und Filmmusik aus dem „Zauberer von Oz“ und natürlich als erklatschte Zugabe „Star Trek“: es war ein Fest! Man kam aus dem Staunen nicht heraus.
Thereminist Clemens Rynkowski
Thereminist Clemens Rynkowski und Organist Marco Lemme
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Wie sensibel das Instrument auf allerlei Einflüsse, z.B. Luftfeuchtigkeit, in der Nähe befindliche elektrische Geräte, ja sogar den Körper des Künstlers reagiert, erläuterte Clemens Rynkowski im Laufe des Konzerts. Das Theremin wurde 1920, also vor 105 Jahren, von Lew Termen in St. Petersburg erfunden. Er war Physiker, Cellist und – Geheimagent. Es ist das einzige Musikinstrument, das berührungslos gespielt wird und dabei direkt Töne erzeugt. Beim Theremin steuert die Position der Hände gegenüber zwei Elektroden (als „Antennen“ oder Spielantennen fungierende Metallstäbe als Hochfrequenzsender) die Tonhöhe sowie die Lautstärke. Das konnten die Zuschauer nach dem Konzert ganz aus der Nähe erleben. Ende der 1920er Jahre entstanden Kompositionen für Theremin, dessen „Aetherwellen-Musik“ wurde immer bekannter. 1932 musste die Pariser Oper die Polizei rufen, um der Zuschauermassen Herr zu werden, die eine Theremin-Vorführung sehen wollten. Ab 1945 wurde es häufig eingesetzt, um unheimliche Musik und Gänsehaut auslösende musikalische Effekte in Spuk- und Science-Fiction-Filmen hervorzubringen (z.B. in Hitchcock-Filmen).
Es war ein rares, deshalb um so größeres Erlebnis, dieses Instrument und seinen wohligen, meditativen Klang gemeinsam mit dem unserer Orgel zu erleben.
Orgel mal anders - diesmal in klangstarkem Dialog mit Saxophon
Die Gäste des 2. Konzertes in der Reihe „Ermstedter Musiksommer 2025 - Orgel mal anders“ erlebten am 11. Mai einen spannenden und vor allem klangstarken Dialog zwischen Orgel (André Jolig, Leipzig) und Saxophon (Holger Arndt, Erfurt).
Organist André Jolig
André Jolig und Holger Arndt
Saxophonist Holger Arndt
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Teile des Konzertes waren ein gerne gehörtes und akklamiertes Revival von „Lift“, der Artrockband, in der André Jolig zehn Jahre lang Keyboard spielte. Zu hören waren u.a. die Stücke „Vincent van Gogh“, „O du falsche Schöne“ und das „Liebeslied“.
Beide Künstler gaben einander auch Raum für Soli: freie Improvisationen an der Orgel bzw. Solostücke für Saxophon.
Dann kamen die „Ohrwürmer“: „My Song“ von Keith Jarrett, J.S. Bachs Choralpräludium „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ oder aus der amerikanischen Gospelszene „A Quiet Place“ von Take 6.
Der raumfüllende (Zusammen-)Klang der Instrumente war ein Erlebnis, eingehüllt in Töne deren Farben und Schwingungen zu spüren und den manchmal wehmütigen Klang des Saxophons zu genießen. Ein großes Dankeschön an die Künstler – sie kommen gerne wieder.
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