Im Konzert am 24. August 2024 trafen Orgelklänge auf wunderbaren Gesang. Kantor Chris Manuel Rodrian und Sopranistin Sandra Polcuch brachten ein Programm zu Gehör, bei dem beide ihre jeweiligen Stärken ausspielen bzw. aussingen konnten. Dabei erklangen sowohl Stücke aus der Zeit des Barock (Heinrich Schütz, Johann Gottfried Walther, Johann sebastian Bach) wie aus der Romantik (Johannes Brahms) und modernere Kompositionen (Arvo Pärt, Kurt Grahl u.a.). Der helle Sopran von Sandra Polcuch schwang sich vor allem bei "Verleih uns Frieden gnädiglich" in ungeahnte Höhen. Auf andere Weise, scherzhaft komponiert, geschickt registriert und vorgetragen, erfreute "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" die Zuhörer. Ganz im Sinne der gottesdienstlichen Liturgie schloss das Konzert mit dem gespielten (Melodie: Heinz-Helmut Jot-Naujoks) und gesungenen Segen (Text: Ruthild Wilson):
Geh in Gottes Frieden.
Geh an seiner Hand,
und mit seinem Segen
in ein neues Land.
Geh von seiner Liebe
wunderbar umhüllt
und mit Mut und Hoffnung
neu erfüllt.
Nach einer Zugabe und viel Applaus standen die Konzertbesucher noch lange beisammen und ließen bei einem Glas Wein das Erlebte nachklingen.
Es war eine Ohrenweide, den Künstlern des Tenneberg Consort zuzuhören, die im Rahmen des Thüringer Orgelsommers in unserer Kirche aufspielten. Tom Anschütz (Orgel, Gemshorn), der künstlerische Leiter , sowie Laura Sattler (Blockflöte, Gemshorn), Tilman Reinhardt (Gambe, Gemshorn) und Sabine Kühnert (Blockflöte, Gemshorn, Tin Whistle) aus Frankfurt/Main, die das Ensemble verstärkte, boten ein sehr abwechslungsreiches, kurzweiliges Programm mit Werken aus der Barockzeit und der irischen Folklore.
Die in Konzerten wenig gespielte Tin Wistle – sie ist eine einfache Schnabelflöte mit sechs Fingerlöchern, stammt ursprünglich von den Britischen Inseln und ist ein typisch irisches Volksinstrument – verlieh den irischen Folklore-Stücken einen besonderen Klang und ließ die Gedanken so mancher Zuhörer in die irische Landschaft schweifen.
Beeindruckend auch das Spiel der vier Musikerinnen und Musiker auf ihren Gemshörnern. Der weiche, liebliche und dennoch tragendende Klang ergriff die Herzen aller, besonders bei dem Stück „Abide with me“ von William Henry Monk. Nach dieser Melodie wird das weithin bekannte Kirchenlied „Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein“ gesungen.
Mit langem Applaus bedankten sich die Zuhörer bei den Künstlern, die es verstanden, sie mit ihrem Musizieren und ihrem harmonischen, beschwingten Zusammenspiel zu begeistern.
Seit 2011, als sich die Violinistin Viola Sumire Wallbrecht, der Organist und Pianist Martin Frölich und die Sängerin Sybille Sommer in der Kirchenmusikakademie in Schlüchtern ausbilden ließen, treffen sich die drei Künstler im Sommer zum gemeinsamen Musizieren und geben Konzerte.
In diesem Jahr spielten sie am 30. Juni vor dem Publikum in der Ermstedter St. Andreas Kirche. Sie brachten ein bunt gemischtes Programm mit vorwiegend romantischen Werken mit, mit dem die Zuhörer auf Sommer, Urlaub und Ferien eingestimmt werden sollten. Und das gelang ihnen sehr. So bekam das Trio zum Schluss viel Applaus. Und beim anschließenden kleinen Imbiss ergaben sich zwischen ihnen und dem Publikum viele interessante Gespräche. Insgesamt ein gelungenes Konzert an einem wettermäßig durchwachsenen Sommerabend.
ZweiMusikerinnen wussten ihre Zuhörer zu begeistern. In einem Konzert am 8. Juni in der Ermstedter Kirche erlebten die Besucher wahre Klangwelten durch das meisterhafte Musizieren von Claudia Schwarze-Nolte mit ihrem Cello und Andrea Malzahn an der Orgel sowohl als Solisten als auch im Duo.
Mit etlichen bekannten Werken großer Komponisten entfalteten sie deren Kompositionen in beeindruckender Weise. Und ähnlich unserer Welt, die wir so bunt und abwechslungsreich erleben – mal sanft und leise, aber auch tosend und kräftig durchschüttelnd –, so war auch dieses Konzert: voller Dynamik und mit überraschend bunten Klangfarben.
Wir freuen uns, wenn die beiden Musikerinnen auch künftig wieder einmal bei uns Station machen und erneut ihr Können an Orgel und Cello zeigen.
Was entsteht, wenn ein klassisch ausgebildeter Kirchenmusiker und ein im Rock- und Jazzbereich tätiger Saxophonist aufeinander treffen - wenn zwei völlig unterschiedliche Auffassungen im Umgang mit Musik zusammenstoßen?
Das Publikum, das am 5. Mai das Konzert des Organisten Jens Goldhardt und des Saxophonisten Ralf Benschu besucht hat, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Beide Künstler musizierten miteinander auf sehr hohem Niveau und übertrafen alle Erwartungen der Zuhörer. Sie umspielten sich einander, forderten sich gegenseitig heraus, verwoben ihren Melodien und Harmonien miteinander, so dass ungeahnte Klangkombinationen entstanden, die die Zuhörer mitgerissen haben. Die Zuhörer waren so begeistert, dass die beiden Musiker schließlich eine zweite Zugabe spielten – diesmal nicht an der Orgel, sondern am Flügel, – und dabei mit ihren gekonnten Improvisationen das Publikum sehr erfreuten.
Einen schöneren Auftakt der Konzertreihe mit dem Motto „Orgel meets…“ hätte es wohl kaum geben können.
Am 22. Oktober begeisterte der Gospelpop-Chor Heaven´s Garden aus Erfurt 153 Gäste in der St. Andreas-Kirche im Rahmen des letzten Konzertes in der Reihe der Ermstedter Sommermusiken 2023. Es war ein großartiges Erlebnis.
Die Qualität dieses seit über 25 Jahren bestehenden Laienchores ist längst über Thüringen hinaus bekannt und immerhin fünf Jahre haben die Ermstedter warten müssen, bis der Chor wieder einen Auftritt zusagen konnte.
Achtzehn Sängerinnen und Sänger, ergänzt durch Piano und Schlagzeug, boten unter der Leitung von Robin Stengel Gospels und Popsongs, die viele Gäste kannten und entsprechend begeistert mitklatschten.
Das Wort "gospel" ist die englische Übersetzung von "Evangelium", dem Neuen Testament in der Bibel. Der Begriff kommt vermutlich durch die Zusammenziehung der englischen Begriffe "good spell". Wörtlich ins Deutsche übersetzt heißt dies "gute Nachricht".
Schon der erste Titel „Come let us rejoice“ (Kommt, lasst uns jubeln), der solistisch begann – nach und nach kamen die Sängerinnen nach vorn und stimmten ein – brachte Gänsehautfeeling.
Dann folgte ein Höhepunkt auf den nächsten: „Take me to the Water“, „Angels“, „In your arms“ – diese Balladen stärkten die Gewissheit, Gott an seiner Seite zu haben in diesen nicht einfachen Zeiten. Andere Lieder brachten schwerpunktmäßig Glaube, Hoffnung, Zuversicht und vor allem Widerstandsfähigkeit zum Ausdruck. Da wurde von den gelösten Fesseln gesungen und von den nie aufhörenden Segnungen Gottes. Dabei begeisterten einzelne Sängerinnen und Sänger durch solistische Parts.
Gegen Ende des Konzerts kamen dann die lang erwarteten Klassiker, so „Falling in love with Jesus“ und „I will follow him“ aus dem Film „Sister Act I“.
Standing ovations, großer Jubel, strahlende Gesichter auf Seiten der Künstler wie der Zuhörer. Zu „Oh happy day“ swingten alle und zu „we will call him Peace“ wurden wir wieder so still, dass der a-capella-Schluss dieses Liedes ganz zart verklingen konnte.